Buenos Dias!
Nachdem das ja letztes Mal mit den Bildern leider doch nicht geklappt hat, nehmen wir uns jetzt endlich die Zeit, über unseren Trip in den Norden Neuseelands während unseres Midsemester-Breaks zu berichten. Hier hat man nämlich mitten im Semester einfach mal zwei Wochen frei!!!
Davon nutzten wir 10 Tage um an der Westküste entlang bis nach Cape Reinga, ganz im Norden von Neuseeland, wo sich die Tasmanische See und der Pazifische Ozean treffen, zu fahren. Zurück nach Auckland ging es dann entlang der Ostküste. Während dieser Tour haben wir unseren Manni noch mehr schätzen und lieben gelernt, bis auf dass er uns einen Strafzettel von 150 Dollar eingebracht hat, weil Christian mit unverschämten 10 km/h ein Stopp-Schild überfahren hat …
Das tollste an so einem Bus ist, dass man damit fast überall einfach anhalten und die Nacht verbringen kann. Meistens haben wir entweder an total abgelegenen Campingplätzen oder einfach nur irgendwo an einsamen Stränden übernachtet – einfach da, wo es uns am besten gefallen hat!!! Wenn man da morgens aufwacht und den “Kofferraum” öffnet, hat man echt das Gefühl, man liegt mit seinem Bett direkt am Strand …
Die Campingplätze, die es hier gibt, sind übrigens nicht so, wie man sie aus Europa oder so kennt. Meistens sind die total abgeschieden am Ende irgend einer Straße mitten in der Natur. Mehr als ein Plumpsklo und eiskalten Duschen darf man dort übrigens auch nicht wirklich erwarten …
Manchmal kann diese Einsamkeit aber auch etwas unheimlich sein! Vögel und Katzen können nachts echt seltsame Geräusche machen … Aber es war trotzdem eine tolle Erfahrung, diese einmalige Abgeschiedenheit erleben zu dürfen!!!
Ganz im Norden ist es nämlich so, dass man manchmal stundenlang keiner Menschenseele begegnet! Je nachdem, wo man dort hinfährt, muss man auch echt aufpassen, dass man genug Benzin im Tank hat. Tankstellen gibt es da nicht in jeder Ortschaft und es ist so bergig, dass Strecken viel länger sein können, als sie auf der Karte aussehen. Außerdem gibt es ne Menge unbefestigter Straßen, auf denen man auch nochmal mehr Benzin verbraucht …
Trotzdem haben wir es dank genialer Planung geschafft, kein einziges mal stehen zu bleiben. Toll, gell?!
Aber jetzt mal eins nach dem anderen. Am besten ist es wohl, halbwegs chronologisch vorzugehen, damit unser Trip auch halbwegs nachvollziehbar bleibt.
Los ging’s mittwochs, am 02. September, nachdem Isabel noch ein Essay fertig schreiben musste. Unser erstes Ziel waren die Kai Iwi Lakes, kleine Süßwasserseen an der Westküste etwas nördlich von Auckland. Dort haben wir eine kleine Wanderung um einen der Seen unternommen und auf einem Campingplatz direkt an nem total schönen Sandstrand übernachtet.
Am nächsten Tag ging’s dann weiter in Richtung Waipoua Kauri Forest. Kauris gehören zu den größten Bäumen der Welt und in diesem riesigen Dschungel-Urwald-Etwas konnten wir uns sowohl den höchsten, als auch den breitesten Kauri Baum der Welt (oder doch nur Neuseelands?! – egal!) anschauen können.
Am Nachmittag sind wir dann weiter nach Opononi am Hokianga Harbour, einer Meeresbucht, gefahren. Auf der gegenüberliegenden Seite von dem Platz, wo wir die übernachtet haben, gibt es da eine unglaublich riesige Sanddüne. Stellt euch einfach einen richtigen Berg aus Sand vor, oder schaut einfach die Bilder an!
Freitags morgens haben wir uns dann auf den Weg nach Ahipara am südlichen Ende vom 90 Mile Beach gemacht. An diesem über 100 km langen Strand haben wir auch den ganzen Tag verbracht. Christian war zum ersten Mal Bodyboarden und hat ziemlich schnell bemerkt, warum die Wellen und Strömungen hier so gefährlich sein sollen. Aus Respekt davor haben wir deshalb den Rest vom Tag mit rumgammeln und Volleyball spielen verbracht. Die Nacht haben wir dann auf einem Parkplatz in Ahipara verbracht, der allerdings mal wieder ziemlich schön am Meer gelegen war.
Auf dem Weg nach Cape Reinga sind wir am nächsten Tag übrigens auch einkleines Stückchen mit Manni am 90 Mile Beach entlang gefahren. Der darf nämlich offiziell als Straße benutzt werden, was aber je nach Wetter und Gezeiten relativ riskant sein kann, da immer die Gefahr besteht steckenzubleiben! Deshalb haben wir uns nicht wirklich getraut, die ganzen 100 km darauf zu fahren und sind ziemlich schnell auf die sichere Straße zurückgekehrt …
Cape Reinga war dann einfach nur noch überwältigend!!! Man versteht sofort, warum das für die Maori ein heiliger Ort war und immer noch ist! Von der nördlichsten Spitze, wo sich auch ein Leuchtturm befindet, hat man atemberaubende Ausblicke auf den Ort, wo sich die beiden Meere treffen und entlang der Küste. Außerdem kann man von Cape Reinga auf Cape Maria blicken, was mit seinem türkisen Wasser, den weißen Stränden und den Felsen einfach nur paradiesisch aussieht!
Zum Übernachten sind wir dann weiter zum Tapotupotu Bay gefahren, wo uns einer der wohl schönst-gelegenen Campingplätze der Welt erwartet hat …
Am Sonntag haben wir dann unsere erste große Wanderung unternommen – den Te Werahi Gate Walk. Dieser Rundweg beginnt etwas südlich von Cape Reinga auf einer unscheinbaren Kuhwiese. Wir hatten ja keine Ahnung, was uns da noch alles erwarten sollte!!! Nach ein paar hundert Metern Kuhweide ging es als erstes in einen kleinen Manuka-Wald – wir mussten immer irgendwelchen orangenen Schildern und Pfeilen folgen wie bei einer Schnitzeljagd! War echt aufregend und lustig! Nach dem Wald führten uns die Schilder dann über einen kleinen Steg mitten durch eine Art Sumpf, wieder in einen Wald und dann plötzlich mitten in eine seltsame Mondlandschaft, die sich bald in eine richtige Wüste verwandelte! Diese Wüste besteht aus mächtigen Sanddünen, wie sie noch keiner von uns beiden je gesehen hatte und wie sie wir uns niemals vorgestellt hätten! Nachdem wir die “Wüste” durhquert hatten, befanden wir uns plötzlich an einem wunderschönen Strand direkt bei Cape Maria. Aber weil die geplante Route schon lang genug war (angeblich zwischen 4 und 5 Stunden), hatten wir leider keine Zeit, den Umweg bis zur Spitze auf uns zu nehmen. Außerdem konnte der Anblick eigentlich auch gar nicht mehr besser werden! Also liefen wir weiter wieder in Richtung Wüste. Diese schien dieses Mal aber einfach kein Ende zu nehmen und nachdem die immer spärlicher werdenden Hinweisschilder zum wiederholten Male eher in Richtung entlang der Küste über riesige Hügel anstatt in Richtung Inland zu Manni führten, wurden wir langsam aber sicher unruhig … Haben wir etwa irgendwo eine Abzweigung verpasst oder kreuzen sich hier nicht zwei verschiedene Wege?! Da die Zeit zum Umkehren auch immer knapper wurde, hätten wir schon fast aufgegeben, als wir endlich weit in der Ferne ein orangenes Schild in Richtung Landesinnere erkannten. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie erleichtert wir waren! Also ging es wieder zurück durch Wüste, Wald und Sumpf auf eine Kuhweide. Und dort geschah es dann tatsächlich doch noch, dass wir uns verlaufen haben! Irgendwie gab es plötzlich nirgends mehr orangene Schilder oder Pfeile! Doch zum Glück entdeckten wir irgendwann in der Ferne unseren Manni und wir liefen einfach querfeldein auf ihn zu. Das war aber auch nicht ganz so einfach, da diese verdammten Kühe alle vollgekackt und vollgepisst haben, so dass man manchmal bis zum Knöchel in den Boden (oder was auch immer …) sackte. Nach fast 6 Stunden Wanderung erreichten wir dann endlich wieder unseren Ausgangspunkt! Wir waren zwar völlig am Ende aber auch überwältigt davon, was man hier innerhalb so kurzer Zeit alles sehen und erleben kann!!! Wo sonst auf der Welt kann man denn sonst innerhalb von ein paar Stunden zu Fuß über Kuhweiden, durch Urwälder und Sümpfe und dann auch noch durch wüstenartige Dünen und entlang paradiesischer Strände laufen???!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
In der darauffolgenden Nacht am Spirits Bay haben wir entsprechend gut geschlafen und erst am nächsten Morgen diesen ebenfalls wunderschönen Strand noch etwas erkundet.
Am nächsten Tag sind wir dann zum Rarawa Beach gefahren und dort bei traumhaftem Wetter den ganzen Tag am Strand verbracht. Das hatten wir aber auch echt nötig!
Am Dienstag ging’s dann auf die Karikari Peninsula, einer Halbinsel an der Ostküste, wo wir uns zuerst Puheke Beach, einen weißen Sandstrand wie auf einer pazifischen Insel, und Matai Bay angeschaut haben. Im Matai Bai konnte Christian sogar schnorcheln gehen - allerdings nur so lange, bis er festgestellt hat, dass das ganze Wasser voll mit kleinen klebrigen Fischeiern war!!! HAHA! Abends sind wir wieder zurück zu Puheke Beach gefahren und haben dort komplett einsam in der Wildnis übernachtet.
Am nächsten Tag stand dann die Bay of Islands auf dem Plan. Allerdings hatte sich da das Wetter leider schon etwas verschlechtert und wir waren es auch nicht mehr gewohnt, in der Zivilisation zu sein. Deshalb kam uns dort alles etwas touristisch und überteuert vor. Der Campingplatz war auch ungefähr dreimal so teuer wie alle davor und in der Wildnis campen war quasi unmöglich. Zufällig haben wir aber abends in Russel ein Mädel von Isabel’s PH mit ihrem Freund getroffen und hatten mit denen einen echt lustigen Abend! Sachen gibt’s … Außerdem waren wir am nächsten morgen auch echt froh darüber, auf unserem “überteuerten” Campingplatz endlich mal wieder heiß duschen zu können!!!
Nach diesen 10 aufregenden Tagen haben wir uns dann auch schon wieder auf den Heimweg gemacht. Unterwegs haben wir uns noch kurz die Whangarei Falls angeschaut, bevor es dann wirklich wieder in Richtung Auckland ging.
PUH! Ja das war’s dann eigentlich auch schon
Insgesamt ein wahnsinnig geiler Trip und ein guter Vorgeschmack auf das, was alles noch auf uns zukommt!!!
Nur Rumreisen für 2,5 Monate … YEAH!
Aber jetzt müssen wir erst mal das Semester noch irgendwie rumkriegen und hoffentlich auch bald mal wieder was auf diesem Blog schreiben.
Hier ist immer noch alles bestens und wir sind wirklich total zufrieden!
Außerdem hatten wir auch schon zweimal Besuch!!! Einmal angekündigt und einmal komplett überraschend …
Als erstes haben und Christian’s Cousine Carolin und ihr frischgebackener Ehemann Michael besucht. Die sind hier gerade auf Hochzeitsreise und wir haben zwei echt schöne Tage/Abende mit ihnen verbracht!!!
Genauso mit unserem Überraschungsgast Steffen, von dem wir wirklich nicht wussten, dass er uns besuchen kommt! Er reist hier jetzt für 2,5 Monate herum und ist wie fast alle in Auckland gelandet. Und dann stand er plötzlich vor unserer Tür … Sehr schön!!!
Vom vielen Schreiben sind wir jetzt allerdings auch ganz schön müde geworden! Euch reicht’s bestimmt langsam auch …
Morgen fangen hier die letzten 2 Wochen Uni an und dann kommen nur noch die Final Exams – krass, wie schnell sowas vorbeigeht!
Viele liebe Grüße, wir hoffen euch geht es gut!
Christian & Isabel
P.S.: Kann sein, dass die Fotos dieses Mal in Schüben kommen, weil es hier echt schon spät geworden ist. Also immer mal wieder hier vorbeischauen, gell!!!
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Lake Taharoa (gehört zu den Kai Iwi Lakes) von oben
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morgens am Lake Taharoa (Kai Iwi Lakes), kurz nach dem Aufwachen
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Frühstück am Lake Taharoa
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Der Waipouri Kauri Forest …
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It’s like a jungle sometimes!
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wir vor Te Matua Ngahere, dem breitesten lebenden Kauri Baum
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Isabel’s Fotokunst
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Isabel (ja, ihr müsst nur genau hinsehen!) vor Tane Mahuta, dem höchsten lebenden Kauri Baum der Welt
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Christian vor der riesigen Sanddüne am Hokiangi Harbour
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oooooooooo ist das gut so aufwachen zu können!!! Allein im Nirgendwo und ringsherum nur Natur!!!
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Frühstück mit Ausblick!
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Christian fröhlich und munter, bevor er mal eben kurz untergetaucht ist!;D
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pasta- jeden tag pasta
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Manni auf der Suche nach dem pot of gold
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Cape Maria
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angesichts der Schönheit ist es wohl kein wunder, dass dies ein heiliger Ort für Maoris ist
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weit weg von dem Rest der Welt!
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Beginn unserer Wanderung: zum Glück sind wir nicht in Australien, wo böse und giftige Tiere auf uns lauern könnten
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