Rafting-Wochenende!!!

Hallo, liebe Leserschaft!

Unser letzter Eintrag ist ja jetzt auch schon eine Weile her (2 Wochen?!) und wir wissen, wie sehr ihr darauf drängt, Neues von uns zu erfahren ;-)

Da gibt es auch wirklich viel zu berichten, denn in den letzten beiden Wochen, vor allem an den Wochenenden, haben wir echt was erlebt!

Am ersten August-Wochenende sind wir zusammen mit dem Auckland University Canoe Club, bei dem wir seitdem Mitglieder sind, Raften gegangen. Das ist so ähnlich wie das Wildwasserrafting, das manche vielleicht aus Freizeitparks kennen, nur mit richtigen Booten (Rafts) auf richtigen Flüssen …

Los ging es jedenfalls am Freitag Nachmittag, nachdem wir alles was man für so einen Trip braucht (darunter auch 2 sexy Neoprenanzüge) gekauft und in Manni verstaut hatten. Das Ziel war ein Campingplatz am Ufer eines Sees, der Teil des Aniwhenua Rivers ist und etwa 4-5 Manni-Stunden südlich von Auckland, irgendwo zwischen Rotorua und Taupo liegt.

Als wir dort angekommen sind war es schon dunkel, weshalb wir leider nicht so viel von der wunderschönen Landschaft sehen konnten, die wir vor allem am Ende durchquerten. Umso verwunderlicher war, dass außer uns erst 3 Leute da waren, darunter auch Chad (oder so ähnlich), ein total durchgeknallter Neuseeländer, und Sumit, ein fast genauso durchgeknallter Inder, der jetzt in NZ lebt. Zusammen mit denen haben wir dann auch den Rest des Abends damit verbracht zu trinken und Feuer zu machen, für welches Chad das Holz unter Einsatz all seiner Kletterkünste direkt von den Bäumen herunterbrach …

Irgendwann kamen dann auch noch die ersten anderen Leute vom Canoe Club an. Doch da war es schon so kalt und wir waren so müde, dass wir uns bald in Manni verkrochen und uns unter unseren Berg aus Decken gelegt haben. Da war es dann auch so gemütlich und erstaunlich warm, dass wir sofort eingeschlafen sind. Am nächsten Morgen haben wir dann erfahren, dass wir verpasst haben, wie Chad in dieser Nacht  zusammen mit einem zugedröhnten Unbekannten dessen Auto und damit auch den halben Campingplatz verwüstet hat!

Am Samstag ging es dann auch gleich zum Raften auf den ersten Fluss, den Aniwhenua River. Der ist mit Ausnahme von ein paar Stromschnellen relativ ruhig und damit gut geeignet für Anfänger wie uns. Nachdem die Rafts erst mal aufgepumpt waren und wir die Sicherheitseinweisungen verinnerlicht hatten, führte uns der Fluss durch die quasi unberührte Natur Neuseelands! Weit entfernt von allen Straßen und Wegen fuhren wir durch eine unbeschreibliche Landschaft, die mal aus dichtem Urwald mit Fahn und Palmen und mal aus steilen Felswänden bestand!!! Leider haben wir davon keine Fotos machen können, da unsere Kameras nicht wasserdicht sind :-(    Und an diesem Tag hätte schon der Regen ausgereicht, um unser Boot komplett unter Wasser zu setzen, was auch passiert ist. Schuld daran war allerdings nicht nur der etwas nervige Regen, sondern vor allem ein ziemlich großes Loch in unserem Boot. Vor allem an den Füßen haben wir dann auch irgendwann unbeschreiblich gefroren, da diese die ganze Zeit im eiskalten Wasser standen und wir nur ganz normale Sportschuhe anhatten …

Trotzdem war es ein unbeschreibliches Erlebnis!!!

Nach einer weiteren, echt komfortablen Nacht in Manni ging es am Sonntag schon relativ früh los zum nächsten anstehenden Rafting-Abenteuer – dieses Mal auf dem Rangitaiki River. Allein schon die Fahrt dahin war mehr als abenteuerlich! Die Wege die wir fuhren bestanden größtenteils nur aus Schlaglöchern in unbefestigtem Untergrund und führten uns immer weiter in die Urwälder dieser Gegend. In  Deutschland würde hier kein Mensch schneller als 30 fahren – die Neuseeländer fuhren locker mal  80 und schneller, wobei sie darauf achteten, auch ja kein Schlagloch auszulassen!

Irgendwie trotzdem heil am Start angekommen, gab es dieses Mal eine noch längere Sicherheitseinweisung. Diese beinhaltete unter anderem, wie man sich zu verhalten hat, wenn man aus dem Boot geschleudert wird …

Einfacher Grund hierfür: Der Rangitaiki River ist je nach Abschnitt in die Schwierigkeitsstufen 3 oder 4 eingeordnet, wobei 5 das Maximum dieser Skala ist!!! Somit gehört er zu den Flüssen, die eigentlich nicht von Anfängern befahren werden sollten …

Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass Isabel normalerweise Angst vor Wasser hat?!

Aber immerhin trugen wir ja Helme und Schwimmwesten …

Obwohl es an diesem Tag deutlich wärmer war und es zum Glück auch nicht mehr regnete, waren wir schon nach wenigen Minuten auf dem Wasser klitsch-nass. Dieses Mal war daran nicht das Loch im Boot, sondern ein mächtiger Wasserfall schuld, den wir eher hinuntergeflogen als gefahren sind!!!!!!!!! Unterwegs und bei der Landung schoss das Wasser geradezu in unser Boot und peitschte uns ins Gesicht!!!! So etwas hatte wirklich keiner von uns erwartet! Einfach atemberaubend!!! Mit etwas Glück bekommen wir davon auch bald ein paar Fotos, die unsere Guides mit wasserdichten Kameras geschossen haben!

Irgendwie haben wir es auch geschafft, dass bei uns keiner aus dem Boot gefallen ist! Dummerweise war das beim anderen Boot, das uns folgte, anders. Die haben es nämlich nicht geschafft, das Boot stabil zu halten und sind den Wasserfall an der falschen Stelle rückwärts hinuntergerissen worden! Dabei ist ein Mädchen kopfüber aus dem Boot geschleudert worden und ist mit dem Kopf und dem Rücken gegen die Felsen im Wasser geprallt! Mit einer Leine konnte sie wieder ins Boot gezerrt und schließlich ans Ufer gebracht werden. Die hat auch wirklich ordentlich was abbekommen gehabt und war wohl ziemlich durcheinander. Doch zum Glück hatte sie einen Helm aufgehabt und nach etwa 20 Minuten ging es ihr wieder so gut, dass wir weiterfahren konnten.

Eigentlich sollte nun auch schon der gefährlichste Teil des Flusses überstanden sein. Eigentlich!

Denn ein paar hundert Meter weiter erwischte es dann uns! Es ist zwar keiner aus dem Boot gefallen, dafür sind wir aber inmitten einer Stromschnelle zwischen zwei Felsen stecken geblieben. Und das ausgerechnet, als niemand außer einem Guide im Kajak mehr hinter uns war! Am Anfang erschien alles noch eher harmlos, doch nachdem der Guide aus unserem Boot, Speedy, den Kajaker zu Hilfe rief, merkten wir, dass etwas nicht stimmte. Nach langem hin und her mussten wir dann alle aus dem Raft aussteigen und versuchen, irgendwie auf den Felsen im Wasser stehen zu bleiben und nicht von der Strömung weggerissen zu werden. Das Boot war mittlerweile komplett mit Wasser vollgelaufen, welches dieses auch mit unglaublicher Kraft zwischen die beiden Felsen drückte, zwischen welchen wir feststeckten. Selbst mit vereinter Kraft schien es unmöglich, das Boot auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Erst nach etwa 30-40 Minuten schafften wir es, das Boot so weit zu drehen, dass kein neues Wasser mehr hineinlaufen konnte. Dann benutzten wir unsere Helme als Eimer und befördeten so nach und nach das Wasser aus dem Boot. Danach konnten wir es dann endlich so weit bewegen, dass wir es über die beiden Felsen schieben konnten. Nach einer geschätzten Stunde im eiskalten Wasser konnten wir unsere Fahrt dann doch noch fortsetzen. Wir haben keine Ahnung, was passiert wäre, wenn wir das Boot nicht wieder losbekommen hätten!

Der letzte Abschnitt unserer Fahrt führte uns dann nur noch durch eher ruhigeres Gewässer. Dort konnten wir dann endlich wieder die atemberaubende Natur um uns genießen, die für normale Menschen (also Menschen ohne Boot ;-) ) unereichbar ist.

Am Ziel haben die anderen dann schon relativ besorgt auf uns gewartet und wir mussten allen erklären, was passiert war …

Nachdem wir alle wieder unsere trockenen Klamotten anhatten und die Rafts im Bus verstaut waren, machten wir uns wieder auf den Nachhauseweg.

Unterwegs legten wir zusammen mit ein paar anderen aus dem Club noch einen Zwischenstopp an sogenannten Hot Pools ein. Dabei handelt es sich um heiße, schwefelhaltige Quellen, in denen man baden kann! Traumhaft nicht nur für Geophysiker …

Nachdem wir uns dort genügend aufgewärmt hatten, vertrauten wir uns völlig erschöpft einmal mehr unserem Manni an, der uns schwupps nach Hause flog!!!

Was für ein unvergessliches Wochenende!!!

Das letzte Wochenende war nicht minder gut. Allerdings fehlt uns gerade etwas die Zeit, um darüber zu berichten. Hier geht’s nämlich langsam aber sicher auf die Prüfungsphase vor dem Midsemester-Break zu :-(

Aber keine Angst – so bald möglich versuchen wir auch davon zu berichten! Dann gibt’s auch wieder mehr Bilder zum Angucken ;-)

Macht’s gut und immer brav Kommentare da lassen! Wir freuen uns da wirklich sehr drüber!!!

Tschöööööööööööööööööööö

P.S.: wer sehen möchte, wie in etwa unser Rafting-Trip auf den Flüssen ausgesehen hat, kann sich auf der Seite des Canoe Clubs (http://www.aucc.org.nz/) unter der Rubrik “Photos” ein ziemlich gutes Bild verschaffen!!!

5 Antworten zu “Rafting-Wochenende!!!”

  1. ihr sollt doch lernen und nicht sterben… das ist meine aufgabe! trotzdem eine herrliche vorstellung wie ihr beiden pendejos (trottel) auf dem felsen steht und fast am heulen seit, weil ihr euer schwimmflügel zwischen zwei kieseln feststeckt…

    danke für diesen wundervollen bericht :)

  2. theresa sagt:

    aaaah isabel ganz schön mutig!!! ihr seid einen wasserfall runtergefahren?? wie krass!!! wir sind freh dass ihr noch heile seid =) achja und geiler Manni!! und geile Landschaft!!!!
    mensch du bist schon einen Monat da!!! wie die zeit vergeht unglaublich!!
    den bericht vom andern wochenende will ich aber auch noch lesen!! aber ihr sollt natürlich auch schön fleißig sein! isa hast du jetzt skype da unten???
    ps. langsam werd ich auch nervös haha

  3. gaby sagt:

    hallo ihr beiden
    danke für diesen ausführlichen tollen bericht, für mich wäre das nichts, ich hätte angst. ihr seid ganz schön mutig!!
    ein bischen neidisch bin ich aber.
    bei uns ist alles beim alten, daniel ist wieder aus bularien zurück, gott sei
    dank ohne alkoholvergiftung.
    michael ist zur zeit in berlin.
    macht`s gut, bleibt gesund trotz nassen füssen!!!!!
    liebe grüsse gaby und albrecht

  4. Jassi sagt:

    wow! hört sich echt nach gefährlichem abenteuer an! super gut! isa, ich bin stolz auf dich, dass du das, trotz deiner angst und deinen nicht so guten erfahrungen mit wasser, gemacht hast! zum glück seid ihr heile wieder von dem felsen gekommen! aber auch das mit dem mädchen hört sich ganz schön gefährlich an!echt krass!

  5. Bianca sagt:

    hilfe, da bekommt man ja selber schon fast schieß. Ich klammere mich schon an meinem Schreibtischstuhl fest!
    Da war unsere Kanutour auf der Ardesch ja echt ein Zuckschlecken!